Augsburg (pba). Sein Wappen ziert bereits seit einigen Tagen das Bischofshaus: Am Samstag, den 6. Juni wird Dr. Bertram Meier im Hohen Dom zum neuen Bischof von Augsburg und 62. Nachfolger des hl. Ulrich geweiht. Da aufgrund der Corona-Pandemie nur geladene Gäste teilnehmen können, lädt das Bistum herzlich zur Mitfeier über TV und Radio ein.
Die Bischofsweihe wird live im BR-Fernsehen, dem Digitalradiosender B5 plus sowie auf Radio Horeb übertragen. Das Fernsehprogramm wird bereits um 9.40 Uhr mit einem TV-Porträt über Bischof Bertram starten. Zudem strahlt der Radiosender B5 aktuell sein „Interview der Woche“ mit dem neuen Bischof am 6. Juni um 7.20 Uhr und 9.20 Uhr aus.
Wegen der Corona-Pandemie wird es im Anschluss an die Bischofsweihe keine Feier geben. Stattdessen ist es Bischof Bertram ein besonderes Anliegen, als geistlichen Abschluss des Weihetages um 19 Uhr in der Bischöflichen Hauskapelle einen Rosenkranz für den gelingenden Weg des pilgernden Gottesvolkes von Augsburg zu beten. Er wird live im Internet auf www.bistum-augsburg.de, www.katholisch1.tv und www.facebook.com/bistumaugsburg übertragen.
Der Hohe Dom zu Augsburg bietet unter den Voraussetzungen des Corona-bedingten Schutzkonzepts für Gottesdienste rund 180 Menschen Platz. Dabei sind auch der liturgische Dienst sowie Chor und Orchester mit eingerechnet. Die geladenen Gäste werden hierbei einen repräsentativen Querschnitt aus Kirche und Gesellschaft darstellen. Auf kirchlicher Seite steht an erster Stelle der Erzbischof und Metropolit der Kirchenprovinz München und Freising, Reinhard Kardinal Marx. Er wird gemeinsam mit dem Erzbischof von Bamberg, Dr. Ludwig Schick, sowie dem Apostolischen Nuntius für Deutschland, Erzbischof Dr. Nikola Eterović, als Ko-Konsekratoren dem neuen Bischof das Sakrament der Weihe spenden. Die deutschen Bischöfe sind durch alle bayerischen Diözesanbischöfe sowie den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz Dr. Georg Bätzing vertreten. Als Vertreter der Ökumene wird unter anderem Axel Piper erwartet, Regionalbischof im Kirchenkreis Augsburg und Schwaben der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.
Als Vertreter von Politik und Gesellschaft sind der bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder, der aus Krumbach stammende Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dr. Gerd Müller und die ebenfalls aus dem Bistumsgebiet kommenden bayerischen Staatssekretäre Klaus Holetschek und Roland Weigert eingeladen. Außerdem wird die europäische Ebene durch den in Augsburg geborenen Markus Ferber MdEP vertreten, der auch Vorsitzender der Hanns-Seidel-Stiftung ist. Für die Bezirke im Bistumsgebiet sind der schwäbische Bezirkstagspräsident Martin Sailer sowie der Präsident der Regierung von Schwaben Dr. Erwin Lohner vor Ort. Als Vertreterin der Kommunen ist Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber eingeladen.
Das Augsburger Domkapitel sowie die Dekane des Bistums werden ebenso an der Weihefeier teilnehmen; letztere stehen stellvertretend für den gesamten Diözesanklerus. Die beiden im Gottesdienst assistierenden Priester Hubert Ratzinger und Matthias Bender sind bereits seit langem freundschaftlich mit dem neuen Bischof verbunden: Pfarrer Ratzinger war mit Bischof Bertram im selben Weihejahrgang, während der Speyerer Domkapitular und Dompfarrer Bender mit ihm gemeinsam im Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom studierte. Die weltweite Gemeinschaft der katholischen Kirche wird zudem durch den Ettringer Pfarrer P. Michael Darlyvilla OPraem aus Indien sowie den aus Nigeria stammenden Pfarrer von Karlshuld Paul Igbo repräsentiert. Für die katholischen Laien im Bistum werden die Vorsitzende des Diözesanrates Hildegard Schütz sowie ihre erste Stellvertreterin Sieglinde Hirner anwesend sein. Die karitativen Einrichtungen im Bistum werden durch den Sozialdienst katholischer Frauen e.V. (SkF) und den Katholischen Verband für Soziale Dienste e.V. (SKM) vertreten. Dazu werden weitere Vertreter von Männer- und Frauenorden, kirchlichen Berufsgruppen und Verbänden im Dom erwartet. Als Ersatz für die aufgrund der Corona-Vorsichtsmaßnahmen fehlenden Fahnenabordnungen wird zudem ein Platz in der Kathedrale freigehalten, an dem die Fahnen der Verbände im Bistum aufgestellt werden.
Die feierliche Liturgie wird um 10 Uhr mit dem Einzug des liturgischen Dienstes, der konzelebrierenden Bischöfe und Dr. Bertram Meiers durch das Bronzeportal in den Hohen Dom hinein beginnen. Im Namen des Domkapitels und des gesamten Bistums wird dann Domkapitular Harald Heinrich als Ständiger Vertreter des Apostolischen Administrators die Mitfeiernden begrüßen, bevor Kardinal Marx den eigentlichen Gottesdienst mit dem Kreuzzeichen und dem liturgischen Gruß beginnt. Aufgrund einer Sondergenehmigung der Stadt Augsburg ist der Weihegottesdienst nicht an die vorgeschriebene Maximaldauer von 60 Minuten gebunden.
Nuntius Eterović wird den ernannten Bischof kurz vorstellen und dann die päpstliche Ernennungsbulle dem Domkapitel überreichen. Domkapitular Heinrich wird daraufhin den Kardinal um die Weihe des Erwählten bitten sowie Weihbischof Anton Losinger als Dompropst die Ernennungsbulle verlesen. Die versammelte Gemeinde wird mit der Antwort „Dank sei Gott, dem Herrn“ ihre Zustimmung zur Erwählung bekennen, woraufhin Kardinal Marx mit dem Wortgottesdienst und der Weiheliturgie fortfahren kann.
Die beiden Lesungen werden von der evangelischen Prädikantin Maria Brendemühl aus Hochwang bei Ichenhausen sowie Schwester Dr. Theresia Wittemann OSF, der persönlichen Referentin des ernannten Bischofs, vorgetragen.
Nach dem Evangelium und der Predigt durch Kardinal Marx beginnt die Weiheliturgie mit der Anrufung des Heiligen Geistes und dem Treueversprechen des Erwählten, in dem Bertram Meier sich verpflichtet, „den Glauben treu zu bewahren und sein Amt recht zu verwalten“. In der darauf folgenden Allerheiligenlitanei werden die Heiligen und Seligen der Kirche um ihre Fürsprache für den neuen Bischof angerufen. Schließlich findet die eigentliche Weihe mit der Handauflegung durch Kardinal Marx und die beiden Ko-Konsekratoren statt. Der Kardinal wird danach dem neuen Bischof das Haupt mit Chrisam salben sowie ihm das Evangeliar und die bischöflichen Insignien als Zeichen seiner neuen Amtsgewalt überreichen.
Ring, Kreuz und Hirtenstab des neuen Bischofs wurden durch den Augsburger Silberschmied David Wöhrl gefertigt. Besonders hervorzuheben ist auch die Mitra, die noch vom früheren Augsburger Bischof Josef Stimpfle stammt (siehe unten). Das Messgewand ist genauso wie die Kaseln der Konzelebranten Teil eines Ornats der Textilkünstlerin Andrea Dresely, das 1984 anlässlich der letzten großen Domrenovierung angefertigt wurde. Es zeigt vorne einen Löwen und auf der Rückseite einen Pelikan, die in der Tradition christlicher Ikonographie für die Verkündigung des Wortes Gottes und das Sakrament der Eucharistie stehen.
Nach Anlegen beziehungsweise Überreichung der Insignien wird Bischof Bertram auf der Kathedra des Hohen Doms Platz nehmen und damit für alle sichtbar von seiner Diözese Besitz ergreifen. Als Zeichen seines Amtes führt Bischof Bertram auch ein Wappen mit Wahlspruch, das er bereits bei einem Pressegespräch am 6. März vorgestellt hat (siehe unten). Bischof Bätzing wird seinen Amtsbruder mit einem kurzen Wort in der Gemeinschaft der deutschen Bischöfe willkommen heißen und Diözesanrats-Vorsitzende Hildegard Schütz im Namen der Kleriker, Ordenschristen und Laien des Bistums dem neuen Bischof versprechen, ihn in seinem Amt tatkräftig zu unterstützen und zu begleiten.
Der Gottesdienst wird daraufhin mit der Feier der heiligen Eucharistie fortgesetzt. Zur Gabenbereitung tragen Ministrantinnen und Ministranten Brot und Wein zum Altar. Darüber hinaus sind an einem eigenen Platz weitere Gaben aufgebaut, die bereits am vergangenen Freitag von Männern und Frauen aus dem Bistum als Zeichen der Verbundenheit mit dem neuen Bischof überreicht wurden. Aufgrund der Corona-Pandemie können sie am Weihegottesdienst nicht persönlich teilnehmen.
Auch die Kollekte kann nicht wie üblich stattfinden; stattdessen sind alle Gläubigen gebeten, ihre Gabe beim Verlassen der Kirche in einen Korb zu legen beziehungsweise von zu Hause aus zu spenden. Auf Wunsch von Bischof Bertram wird der Erlös der Kollekte zu gleichen Teilen an den Bischöflichen Hilfsfonds „Pro Vita“ für schwangere Frauen und junge Familien in Not sowie an den Bischöflichen Hilfsfonds „Eine Welt“ für Sozial- und Pastoralprojekte weltweit gehen. Die Kontonummern finden Sie am Ende dieses Textes.
Anstelle einer Prozession zum Kommunionempfang wird die Kommunion den Gläubigen an die Bänke gebracht. Am Ende des Gottesdienstes und nach dem feierlichen Te Deum wird der neugeweihte Bischof noch von der Kathedra aus eine kurze Ansprache halten und Ministerpräsident Söder ein Grußwort sprechen, bevor Bischof Bertram den feierlichen Segen spenden wird. Nach einem letzten Gruß an die Gottesmutter und die Bistumspatrone endet der Gottesdienst mit dem Auszug des liturgischen Dienstes aus dem Dom.
Bischof Bertram bittet anlässlich der Bischofsweihe um eine Spende für folgende karitative Einrichtungen:
Bischöflicher Hilfsfonds „Pro Vita“
LIGA Bank Augsburg eG
IBAN: DE82 750 903 00 0000 193 909
BIC: GENODEF1M05
Bischöflicher Hilfsfonds Eine Welt
LIGA Bank Augsburg eG
IBAN: DE72 7509 0300 0000 2390 97
BIC: GENODEF1M05
Das Wappen von Bischof Bertram symbolisiert sowohl seine Verbundenheit mit dem Bistum Augsburg als auch sein theologisches Amtsverständnis. Sein lateinischer Wahlspruch bedeutet „Stimme des Wortes – Schale der Gnade“ und bezieht sich unter anderem auf sein langjähriges Wirken als Domprediger. Mehr Informationen dazu finden Sie unter https://bistum-augsburg.de/Bistum/Apostolischer-Administrator/Wappen.
Für die Weihe wird keine eigene Mitra angefertigt, sondern auf ein Stück aus der Domsakristei zurückgegriffen. Diese Mitra wurde in den sechziger Jahren von der Künstlerin Sr. Animata Probst OSF, einer Dillinger Franziskanerin, gefertigt und zeigt ein ganzes Bilderprogramm mit Heiligen des Bistums und der franziskanischen Familie. Gekrönt wird die Mitra von einer Mariendarstellung mit Christus im Herzen, in der Orthodoxie das klassische Motiv der „Muttergottes vom Zeichen“: Maria steht in Orante-Haltung mit ausgebreiteten Armen, während Jesus seine Hände zum Segen ausstreckt. Eine Anspielung auf die Muttergottes als Mutter der Kirche: Der Dom und die Diözese stehen unter dem besonderen Schutz Mariens. Die Heiligen sind auf der Vorderseite (von links nach rechts): Ulrich, Petrus, Paulus und Petrus Canisius; auf der Rückseite (von links nach rechts) finden sich Nepomuk, Elisabeth von Thüringen, Isabella von Longchamp (Frankreich) und Magnus.
Quelle: https://bistum-augsburg.de/Nachrichten/Ablauf-der-Weiheliturgie_id_223414