Die Geschichte der Katholischen Kirche in Memmingen ist mit der Stadtgeschichte aufs engste verwoben. Memmingen ist eine Gemeinde, in der christliches Leben über die Jahrhunderte einen hohen Stellenwert hatte und auch heute hat.
Durch Orden geprägt
Verschiedenste Ordensniederlassungen hatten hier ihren Sitz, so beispielsweise die Benediktiner des Schottenklosters St. Nikolaus, die Antoniter des Antoniterklosters mit Spital, die Augustinereremiten an St. Johann, der Hospitalorden vom Heiligen Geist, der in Memmingen als Kreuzherren bezeichnet wurde, die Augustinerinnen im Elsbethenkloster oder auch die Franziskanerinnen von Kloster Maria Garten. Außerdem lag die Stadt Memmingen zwischen den großen Klöstern der Benediktiner in Ottobeuren, Kempten und Ochsenhausen, der Prämonstratenser in Rot an der Rot, der Kanoniker von Grönenbach und der Kartäuser von Buxheim.
Ein für die Stadt Memmingen und ihr religiöses Leben bedeutendes Ereignis war die Geschichte um die Wunderhostie von Benningen im Jahr 1216, dem Memminger Hailtum, das von da an in der Memminger Stadtpfarrkirche Sankt Martin aufbewahrt und als der größte Schatz der Stadt angesehen wurde. Der Orden der Antoniter hatte das Präsentationsrecht an Sankt Martin, das heißt, dass der Ordensgemeinschaft das Privileg
zustand, den Pfarrer für diese Kirche zu ernennen, dasselbe Recht hatten die Kreuzherren für die Kirche von Unser Frauen.
Evangelische Reichsstadt
Mit der Reformation, die in Memmingen eingeführt wurde, wurden das Antoniterkloster und das Augustinerinnenkloster aufgelöst, das Benediktinerkloster hatte vorher schon nicht mehr existiert.
In der evangelischen Reichsstadt waren dann nur noch wenige Katholiken zu finden, die Seelsorge für diese leisteten die Kreuzherren an der Kirche Unser Frauen, die zu einer simultan genützten Kirche wurde, das heißt, dass die Kirche zu bestimmten Zeiten von evangelischen und zu anderen von katholischen Christen benützt werden durfte.
Entwicklungen seit der Säkularisation
1803 wurde Memmingen bayerisch, und damit wurden nicht nur die Klöster in Memmingen säkularisiert, sondern in der Folge auch eine neue katholische Pfarrei in Memmingen errichtet. Sie erhielt zuerst die Kreuzherrenkirche St. Peter und Paul als ihren Gottesdienstort und wurde zu Ehren des Königs mit dem Patronat Sankt Maximilian versehen. Später dann zog die Pfarrei in die ehemalige Augustinereremiten-Kirche Sankt Johann am Marktplatz um, die auch heute noch eine unserer Pfarrkirchen ist.
Die Zahl der Katholiken in der Stadt stieg durch Zuzug stetig an. 1929 wurde, weil Sankt Johann viel zu klein für die ständig wachsende katholische Gemeinde geworden war, auf der grünen Wiese die Kirche Sankt Josef errichtet. 1956 kam dann die Teilung der einen Stadtpfarrei Memmingen in die drei Pfarreien Sankt Johann, Sankt Josef und Mariä Himmelfahrt, deren Pfarrkirche just 1956 eingeweiht wurde.
1975 schließlich wurde auch noch die neue Pfarrkirche Christi Auferstehung im Memminger Westen eingeweiht, nachdem dort schon ein paar Jahre eine eigene Kuratie mit einer Notkirche existiert hatte.
Zusammenschluss
1999 wurden die beiden Pfarreien Mariä Himmelfahrt und Sankt Johann zu einer Pfarreiengemeinschaft zusammengeschlossen, 2011 die beiden Pfarreien Sankt Josef und Christi Auferstehung.
Im September 2013 wurden dann alle vier Pfarreien in der heutigen Katholischen Pfarreiengemeinschaft Memmingen miteinander verbunden.
Im September 2018 ist Pfarreiengemeinschaft um die Pfarrei St.Ulrich Amendingen mit den Pfarrdörfern Eisenburg, Trunkelsberg und Steinheim erweitert.