„Von draußen für drinnen und von drinnen für draußen“
Einen ganz besonderen Tausch gab es heuer zwischen der Pfarreiengemeinschaft Memmingen, genauer gesagt dem Ortsteam St. Johann und der Justizvollzugsanstalt Memmingen.
In einem Tauschprojekt gestalteten Menschen aus dem Ortsteam St. Johann die Osterkerze für die Kapelle der JVA. Im Gegenzug gestalteten inhaftierte Frauen die Osterkerze für Christi Auferstehung. Die Kirche St. Johann ist momentan aus baulichen Gründen geschlossen. St. Johann braucht also heuer keine Osterkerze, die Menschen aus St. Johann fanden die Idee trotzdem gemeinsam eine Kerze zu gestalten und der JVA zur Verfügung zu stellen sehr schön. An einem Nachmittag wurde im Hause Schreiner überlegt, beratschlagt, Farben ausgewählt, gewerkelt, gezeichnet und gebastelt. Was herausgekommen ist kann sich durchaus sehen lassen. Nach getaner Arbeit machte sich Zufriedenheit breit. Wir haben gemeinsam etwas geschafft und auch wenn die Kirche St. Johann heuer keinen Ostergottesdienst beherbergt, ist doch zumindest in der JVA ein kleines Stück Ostern und Gedanken und Mühe von „draußen“ von Menschen aus St,Johann eingezogen. Eine kleine Abordnung hat die Kerze persönlich in die JVA gebracht. Das Bild zeigt die JVA Kapelle, die auch als Freizeitraum genutzt wird.
Beschreibung der Kerze, gestaltet für die JVA von Menschen der Pfarrei St. Johann: Gott bewirkt Wandel in einem Menschen, in dessen Seele. Darstellung des „Gefangenseins“, durch den Zaun und die Gitter verbunden mit einem dunklen Hintergrund. In der Mitte ist zu sehen, wie sich das Dunkle in Helligkeit und Farbe verwandelt, Beispielhaft für den Wandel einer menschlichen Seele. In dessen Mitte ein Stern, wie ein Wegweiser, der den Weg in die richtige Richtung zeigt. Der heilige Geist kann in Menschen wirken und ihnen den Weg zeigen. Nach oben geht es in die Freiheit und die gewonnene Wandlung mit sich zu nehmen.
Den Damen in der JVA ging es mit der großen Osterkerze für Christi Auferstehung ganz ähnlich. Auch hier wurde einen ganzen Vormittag gemeinsam geplant, überlegt, gewerkelt und gestaltet. Auch dieses Ergebnis erfüllte die Künstlerinnen mit Freude und Stolz.
Ein herzlicher Dank an die Damen in der JVA und an Christi Auferstehung, die zumindest der Kreativität und den Gedanken von inhaftierten Frauen in Form ihrer Osterkerze eine Heimat geben. Vielleicht können so die Menschen „drinnen“, in unseren Gebeten und unserer Kirche einen Platz finden.
Beide Osterkerzen brennen in der Osternacht und sagen uns allen, ob „drinnen“ oder „draußen“ – Jesus lebt und er hat damit gezeigt , das der Tod, die Verlassenheit, die Sünde und das Versagen des Menschen nicht das letzte Wort haben.
Gesegnete Ostern Ihnen allen !!!